Wo sich Wort und Musik gesellte.

Der Dinge Stummheit zu durchbrechen, gelang der Musikapelle Naturns auch in ihrer zweiten Ausgabe der „Meditatio Festiva“ des 29. und 30. Novembers in den Pfarrkirchen von Plaus und Naturns, die im Zeichen der Musik und Sprache stand.
In einer Klang- und Wortrepräsentation göttlicher Wirklichkeit, in der sich Himmel und Erde in Bewegung setzten, die Vergänglichkeit der Unsterblichkeit Platz einräumte, die Hoffnung und die Bitte um Erscheinen des Erlösers allgegenwärtig waren, gab die Musikkapelle Naturns in den dargebrachten Kirchenkonzerten unter dem Dirigat des Kapellmeisters Dietmar Rainer einen besinnlichen Auftakt zur Adventszeit.
Denn dort, „wo sich Wort und Ton gesellt, wo Lied erklingt, Kunst sich entfaltet, wird jedes Mal der Sinn der Welt, des ganzen Daseins neugestaltet,“, wie Horst Saller, der Konzertsprecher, es aus Hermanns Hesse „Sprache“ malerisch zitierte.
Erhabene Musik, fernab von kommerzialisierten Weihnachtsklängen, wählte Rainer für die Besinnung. Kompositorische Größen, wie etwa Bach, Mendelssohn, Buxtehude und Vejvanovsky aber auch zeitgenössische Komponisten, wie Philip Sparke, bekam der Zuhörer auf das musikalische Silbertablett serviert. Das Musikangebot reichte hin bis zu Arrangements, die aus des Kapellmeisters eigener Feder stammen. Als Klangkörper glänzte die Kapelle in facettenreicher Hinsicht, ausgegangen von sphärischen Surround-Registerklängen, weiter zum klangmächtigen und imposanten Tutti bis hin zu glanzvollen, leidenschaftlichen solistischen Passagen, wie etwa jene in der Serenade für zwei Trompeten von Vejvanovsky, dargeboten von Michael Hanny und Markus Gadner. Die Symbiose aus Musik, Sprache und Licht ließen die Konzerte zu einem gelungenen Gesamtwerk heranreifen, die ihren Ausklang unter Sternenhimmel im Schein flackender Feuerschalen bei einem wärmenden deliziösen Trauben-Nelken-Getränk fanden.

(Fabian Fleischmann)