Auch auf diesem Weg möchten wir uns noch einmal für die zahlreichen positiven Rückmeldungen und das tolle Publikum bedanken!
Über das diesjährigen Konzertprogramms schreibt Herr C.F. Pichler, Kulturpublizist der Tageszeitung „Dolomiten“ in der Ausgabe vom 5. April 2018 folgendes:
Schon bei der „Canzona“ No. 1 von Giovanni Gabrieli erfahren wir ein österliches Weiheritual der Musikkapelle Naturns, wenn hinten im Saal 20 Musiker mit den übrigen auf der Bühne einen Freudenwechsel einläuten. Dann folgt eine kurze Einführung (in jedes Stück) von 2 Musikern, so gehört sich’s, der Piccolo-Flötistin Judith Leiter und dem Klarinettisten Daniel Götsch.
„Chorale and Shakers Dance“ von John Zdechlik besingt die zölibatären Shakers mit einem verinnerlichten Holzbläser-Auftakt gestützt durch Füllmelodien des tiefen Blechs, bis im Paukenwirbel die Holzbläser zum Auftrumpfen anleiten, ehe ein dumpfer Schlag der großen Trommel die Rücknahme der hohen Bläser – toll die Trompeten – verkündet. Der erhabene Kapellmeister Dietmar Rainer dirigiert alles mit fließender Beachtung, sodass die Blechklänge von seichten Paukentrillern begleitet wie zart wehende Lüfte säuseln, wenn bei den sensibel ausgehaltenen tiefen und hohen Tönen das Trompetensolo in den Flötengesang als tiefer Blick in die Seelen der vielfach jungen Musizierenden hineindringt.
Damit sind wir auch mit „Angels in the Architecture“ von Frank Ticheli beim Hauptwerk. Die Moderatoren nennen es sehr schön „ein inneres, menschliches Werk mit einem schützenden Mantel“, und der wird für den humanistischen Geist, Musiker und Dirigenten Dietmar Rainer zum unverzichtbaren Leitgedanken, wenn das Tiefsinnige auch gleichzeitig Unterhaltung ist. Das Böse wird im ewigen Kampf mit dem Guten zum unermesslichen Abgrund, wenn die menschliche Gegenwart sich zwischen dem Göttlichen und Sündhaften bewegt. Das Engelhafte ist überschattet von der Dunkelheit, die sogar das hebräische Volkslied „Hevenu Shalom Alechem“ – Wir wollen Frieden für alle – verdeckt, bis im Finale in „Angel of Light“ alles zusammenfließt. Kann Musik das ausdrücken, was z. B. die 100 israelischen Friedenssäulen symbolisieren? Sie kann’s, und wie!
Teresa Putzer singt jugendlich mädchenhaft mit schönen Höhen, dann faszinieren die Glockenspieler, ja, das gesamte Schlagwerk mit rhythmisch höllisch Gehacktem, bis der Choral, erst tief, dann hoch versunken, ausbalanciert wird, ehe das sehr schöne Flötensolo wieder rhythmische Salven entflammt, auf die die Schlagzeuger allgemeinen Wahnsinn wachrütteln, den dann alle Instrumente bis zum finalen Akkord auflodern. Doch nach diesem totbringenden Niemandsblick lebt auch die Besonderheit in beseelt und fein vorgetragenen Soli der Flöte, Klarinette oder Fagott sanft eingerahmt vom tiefen Blech, ehedem nach dem vollweinenden Oboensolo alles feierlich überflutet, was tief berührt, wie auch der aufreißende Glockenklang im Hagel der großen Trommel. Aber es wird leise, schön leise wie anfangs mit der hingebenden Stimme der Teresa Putzer. Überwältigender Applaus.
Eine Musik der Stille ist die bombastische Zwischenmusik „Festive Interlude“ nicht, jedoch allgewaltig ist das jüdische „Rikudim“ von Jan van der Roost. Bestens orchestriert hören wir im Voraus die Holzbläser als makellos eingefärbten Tanz mit verlockend gespielten Passagen, dann folgt umfassendes Aufschwingen und plötzlich eine Versenkung in Klagelaute, doch dann braust es im Einheitsklang weiter mit Flötentrillern, die viel Wehmut erbitten. Und, sobald mit herrlichen Läufen alle frohlocken, dann spielt hier Sonderklasse, die bei „eine kleine Yiddische Ragmusik“ (Adam Gorb)nicht nur mit dem Kornett eine tolle Medlodieführung einbringt, sondern wo nach dem rühmenswerten Saxofon-Solo tiefe Bässe, Liegetöne, schnelle Läufe, lauter Getrillertes auch mit der Schnelle sich musikalische Herzhaftigkeit einquartiert.
„Nehmen Sie diese österliche Stimmung mit“, sagt uns Judith Leiter vor dem totalsten Einsatz bei „Benny Goodman Memories!“ Liebend gern, denn, was sich da abspielt, ist bodenlos gut: Der Kapellmeister macht’s ohne Taktstock, die Solisten spielen ausgelassen, frech im Stehen, während 2 Schlagzeuger auf Trommeln mit bloßen Händen im Teufelstempo ununterbrochen bis zum schrankenlosen Aufschrei des aufschnappenden Publikums drauflos dröhnen!
Vergelt´s Gott
von Norbert Kofler
Mit an „Gedichtl“, will i´s wogn
und enk a „Vergelt´s Gott“ sogn.A poor „Gsatzlen“ sein draus gwortn,
sellm konn i mear sogn, als mit Wortn.I möcht sogn, i bin begeischtert,
wia eis des hob´s gemeischtert.Der Dietmar, der isch uanfoch guat,
a groaßes Kompliment, für sein Muat.Zoag ins meischtens lei sein Rücken,
ober a der bring ins Entzücken.Die Stückwohl, uanfach lei perfekt,
a guate Mischung, mein RespektMarsch, Rag, Swing und Klassik,
olls hot´r drin kopp, in der Musik.Zu höchster Leistung spornt er oun,
a jed´s Instrument kimp amol droun.Sogor a Sopranistin hot man gheart,
ban sellmen Stückl hat i foscht greart.Die Sprecher hobn´s a super gmocht,
und viele „Infos“ zu die Stücklen brocht.In die Augn von die Leit hon i´s gelesn,
es isch a schians Konzert gewesn.Und die Moral von der Geschicht,
dieses Ereignis vergesse ich nicht!