Der versierte Klangkörper mit großer Fülle, unter der musikalischen Leitung von Dietmar Rainer, entführte in seiner fünften Auflage des Sommernachtskonzerts das Konzertpublikum auf eine Reise aus Filmmusik, Samba, Rock & Pop, Ballade sowie Swing und Jazz im Big Band Sound.

Begrüßt wurden die zahlreich erschienen Musikliebhaber mit „musikalischen“ Regentropfen des Himmels sowie den majestätischen Fanfaren der Blechbläser des Titelsongs „Gonna Fly Now“ aus der Filmreihe „Rocky“, dessen Höhepunkt mit dem bravourösen Trompetensolo von Manuel Tumler erreicht wurde und seinen Ausklang in der raffinierten Anmoderation desselben Stückes durch Judith Leiter und Daniel Götsch im Klangbeet des Blasorchesters fand. Mit einer außergewöhnlichen Brise Charme, Esprit und Witz leiteten sie die Konzertgäste in einer bildstarken Sprache informativ-theatralisch durch den musikalischen Streifzug.

Seinen Lauf nahm der Konzertabend mit dem Werk „Children of Sanchez“ von Chuck Mangione, bei dem Lukas Schwienbacher mit seinen einfühlsamen Soloflügelhornklängen die traurige Geschichte der Kinder von Sanchez erzählte. Strahlende Bläsersätze, beschwingte Perkussionspattern widerspiegelten den freiheitsaufbrechenden Charakter dieser Filmmusik. Im Werk „The Girl from Ipanema“ setzte Daniel Götsch im mitreisenden Sologesang die typischen stilistischen Eigenheiten des Bossa-Nova-Gesangs gekonnt um, während die Kapelle ausdrucksstark das am Strand von Ipanema entlanglaufenden Girl im Samba-Rhythmus darstellte. Ebenso brasilianisch sollte es mit dem Stück „Tico-Tico“ weitergehen, in dem vor allem die Holzbläser sowie die Perkussionisten die agil-flinke und gleichzeitig heitere Stimmung des „Spatzen im Kornmehl“ beeindruckend wiedergaben. In dem swingenden Arrangement „In the Mood“ von Joe Garland verstand es Kapellmeister Rainer den typischen Sound des Glenn-Miller-Orchestra einzufangen und in Solodialogen von Saxophon und Trompete darzubieten. Weiter ging es mit einem Medley, solistisch meisterhaft an der Klarinette von Daniel Götsch dargeboten, welches mehrere bekannte Nummern der Swing-Legende Benny Goodmann beinhaltete. Am Klavier glänzte Julia Wellenzohn mit den verträumten Melodien von „River Flows in You“ und „Ballade Pour Adeline“, einfühlsam begleitet von der Musikkapelle. Virtuos kann auch die Leistung von Philipp Götsch beschrieben werden, der in der „Aria“ von Robert Finn, Melancholie und Nostalgie verbreitete. Mit der Anmoderation zum „Abba“-Medley forderte man die Konzertbesucher in einem Quiz zu kognitiver Leistung auf, das in Solo-Performances des Publikums mündete und schließlich der Kapelle genügend Anreizstruktur für die Wiederaufnahme des Konzertprogrammes gab. Zu himmlischen Melodien modulierte die Musikapelle mit den bekannten Liedern „Fly with Me“ und „Gabriellas Song“ von Stefan Nilsson aus dem Film „Wie im Himmel“. Den Solosängerinnen, Anna Platzgummer und Veronika Schnitzer, gelang es gemeinsam mit dem Background-Chor die Parallelen des Films über die Leidenschaft und die Kraft der Musik, der Liebe und des Lebens dem Publikum im Rahmen des Sternenspritzregens überzubringen, bevor das bezaubernde Konzert mit „The Power oft the Dream“ von David Foster unter tosenden Applaus seinen Ausklang fand.

(Fabian Fleischmann)